Beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos betonte Microsoft-Chef Satya Nadella die Verpflichtung von Tech-Unternehmen „auch die unbeabsichtigten Folgen einer neuen Technologie mitzudenken“ – und diese offen zu kommunizieren. Er äußerte außerdem die Hoffnung, dass die sich Welt auf gemeinsame Normen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz verständigt. Tatsächlich engagiert sich Microsoft schon seit Jahren öffentlich – und öffentlichkeitswirksam – für die staatliche Regulierung bestimmter Technologien wie z.B. Gesichtserkennungssoftware.
Es ist eher ungewöhnlich, dass Unternehmen staatliche Stellen auffordern, die eigenen Innovationen zu reglementieren. Aber Microsoft hat verstanden, womit sich viele andere Unternehmen immer noch schwertun: Nämlich, dass Innovation, Regulierung und Kommunikation einen Dreiklang bilden, der stets zusammen gedacht werden sollte.

Vertrauensmangel bei Innovationen
Die kritische Wechselwirkung von Innovation, Regulierung und Kommunikation wird durch die Ergebnisse des aktuellen Edelman „Trust Barometer“ klar belegt. Demnach mangelt es den Deutschen grundsätzlich an Vertrauen in Innovationen. So begrüßen beispielsweise nur 17% KI, 20% eine genbasierte Medizin. 50 respektive 45% lehnen diese Technologien grundsätzlich ab
Der Report zeigt aber auch, dass Menschen Innovationen offener gegenüberstehen, wenn sie der Meinung sind, diese würden gut gemanagt – daran glauben aktuell aber nur 14% der Deutschen. Die gute Nachricht für Entscheider: Am ehesten wird es der Wirtschaft zugetraut, Innovationen sicher und verantwortungsbewusst umzusetzen. Allerdings wünscht sich mehr als die Hälfte der Befragten, dass Unternehmen bei der Einführung von Innovationen enger mit der Regierung kooperieren. Außerdem erwartet eine klare Mehrheit (59%), dass CEOs auch die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien öffentlich thematisieren.
Corporate Affairs wird zum Schlüssel für nachhaltigen Erfolg.
Sabine Richter – Founder Faktor 3
Diese Zahlen machen deutlich: Im Spannungsfeld von Innovation, Regulierung und Kommunikation wird Corporate Affairs zum zentralen Schlüssel für den Aufbau von Vertrauen als entscheidende Voraussetzung für nachhaltigen Fortschritt. Dabei geht es längst nicht nur um die Erfüllung von Compliance-Anforderungen, sondern vielmehr darum, diese Anforderungen in eine effektive Kommunikationsstrategie zu integrieren.
Der Trend zur – frühzeitigen – Innovationsregulierung (siehe AI Act, DMA, DAS etc.) bietet Unternehmen die Möglichkeit, durch transparente und proaktive Kommunikation Vertrauen bei Stakeholdern aufzubauen. Durch präventiven Dialog und das politische Beraten von Entscheider:Innen durch diejenigen, die die Praxis am besten kennen, nämlich innovative Unternehmen, werden Kenntnisse vermittelt und Know-how aufgebaut. Dadurch wird mittelfristig die Gefahr von Überregulierung – oder auch “Regulierung aus Angst” – minimiert.
Regulierung als Chance
Moderne Innovationsregulierung benötigt etwas, was in der deutschen und europäischen Regulierungslandschaft nicht gelernt ist: Atmende Gesetzte und flexible Spielräume. Der AI Act hat dafür bereits erste Ansätze parat und auch der DMA mit dem “präventiven Stakeholderdialog” in Wettbewerbsfragen, geht in die richtige Richtung. Für kommende Regulierungen müssen Unternehmen sich präventiv, um solche Ansätze bemühen, um die License to operate zu bewahren und zu verhindern, dass technische Innovationen in Europa “ab-reguliert” werden.
Corporate Affairs spielt an dieser Stelle eine zentrale Rolle, indem es hilft, die Haltung des eigenen Unternehmens zu verdeutlichen und die Bedeutung von Regulierungskonformität hervorzuheben. Im besten Fall wird Regulierung zur Chance, um die eigenen Innovationsprozesse transparent zu machen und damit Verantwortung zu zeigen.
Unterstützung bei Corporate Affairs
Wir bieten ein breites Leistungsportfolio mit dem wir Unternehmen gern dabei unterstützen nachhaltige Erfolge zu ermöglichen. Die richtige, strategisch fundierte Kommunikation ist dabei der Schlüssel.
Unsere Angebote:
- Stakeholder-Engagement: Effektive Corporate Affairs Strategien beinhalten ein starkes Stakeholder-Engagement. Das bedeutet, mit Regulierungsbehörden, Kunden, Investoren und der Öffentlichkeit zu kommunizieren, um Verständnis für die Bedeutung von (selbstverpflichtenden) Regulierungen zu und die eigenen Reaktionen zu schaffen.
- Transparenz und Verantwortlichkeit: In einer Zeit, in der Regulierung zunehmend Transparenz und Rechenschaftspflicht fordert, ist es für Unternehmen unerlässlich, diese Werte in ihrer Kommunikation zu verankern. Eine offene Darstellung der eigenen Compliance-Bemühungen und Innovationsprozesse stärkt das Vertrauen in die eigene Marke. Dabei sollte Kommunikation nicht nur die schönen Seiten von Innovation beleuchten, sondern auch den verantwortlichen Umgang mit möglichen Risiken und gesellschaftlichen Auswirkungen verdeutlichen.
- Risikokommunikation: Corporate Affairs muss in der Lage sein, komplexe regulatorische Themen verständlich zu machen und klar zu kommunizieren. Dies beinhaltet auch, wie das Unternehmen potenzielle Risiken handhabt und Innovationen im Einklang mit regulatorischen Anforderungen vorantreibt.
- Interne Kommunikation und Schulung: Die interne Vermittlung von Werten und Richtlinien im Bereich Regulierung ist entscheidend, um ein kohärentes und effektives Auftreten des Unternehmens nach außen zu gewährleisten.
- Aufbau von Reputation und Markenpositionierung: Durch das Einbeziehen von Regulierungsthemen in die Markenstrategie können Unternehmen ihre Position als verantwortungsbewusste und innovative Akteure stärken.
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